- Mittlerer Erzgebirgskreis
- Mịttlerer Erzgebirgskreis,Landkreis im Regierungsbezirk Chemnitz, Sachsen, grenzt im Süden an die Tschechische Republik, 595 km2, 95 400 Einwohner; Kreisstadt ist Marienberg. Das von Flöha, Schwarzer Pockau, Zschopau und Preßnitz durchflossene Kreisgebiet im West- und zum kleineren Teil im Osterzgebirge erstreckt sich von der Stadt Chemnitz in südöstlicher Richtung bis auf den Erzgebirgskamm (Hirtstein 891 m über dem Meeresspiegel). Die grenznahen oberen Höhenlagen (ab 600-700 m über dem Meeresspiegel) sind relativ dicht bewaldet (vorwiegend Fichtenbestände), die Waldfläche bedeckt 41 % des Kreises. Mehrere Talsperren, deren größte die Saidenbachtalsperre ist, versorgen Chemnitz und Umgebung mit Trinkwasser. Die Industrialisierung (früher v. a. Metall-, Elektro-, Textil- und Holz verarbeitende Industrie) ist stark zurückgegangen. Erhalten blieben das Spielwaren- und Holzkunstgewerbe mit den Zentren Seiffen/Erzgebirge, Olbernhau und Grünhainichen. In der Landwirtschaft wird naturnahe Weidewirtschaft und ökologische Landschaftspflege betrieben; der Ackerbau ist wenig ertragreich und im Wesentlichen auf Futterpflanzen beschränkt. Der Fremdenverkehr (Erholungs- und Wintersportorte) hat große Bedeutung. Die Brauchtumspflege ist besonders auf die bergbauliche Vergangenheit ausgerichtet. Die Städte des Kreises sind neben der Kreisstadt noch Olbernhau und Zschopau, sowie die Erholungsorte Lengefeld, Zöblitz und Wolkenstein. - Der Landkreis wurde am 1. 8. 1994 aus den früheren Kreisen Marienberg (mit Ausnahme von zwei Gemeinden) und Zschopau (mit Ausnahme der Städte Ehrenfriedersdorf und Thum sowie drei weiterer Gemeinden) gebildet.
Universal-Lexikon. 2012.